Seit gut 30 Jahren ist die Schreinerei Scerpella in Giubiasco Kunde von OPO Oeschger. Wir haben mit Geschäftsführer Renato Scerpella über die enge Zusammenarbeit und die wirtschaftlichen Herausforderungen im Südkanton gesprochen.
Zehn Autofahrminuten von Bellinzona entfernt – abseits des Postkartentessins – liegt die kleine Gemeinde Giubiasco. Hier in der Magadinoebene, dem Einfallstor von Italien zum Gotthard, hat sich 1945 die Schreinerei Scerpella niedergelassen.
Bis heute ist das Unternehmen im Besitz der Familie und wird von Renato Scerpella als Vertreter der dritten Generation geführt. «Die familiäre Führung hat bei uns einen sehr hohen Stellenwert», sagt Inhaber Scerpella. Zur Familie gehören für ihn nicht nur sein Vater und sein Grossvater, sondern die gesamte Belegschaft. «Gespräche und Kontakte untereinander sind uns sehr wichtig. Wir sind schliesslich den ganzen Tag eng beieinander.»
Diesen Zusammenhalt spürt auch Marc Plozza von OPO Oeschger, der das Tessiner Unternehmen betreut. «Ich gehöre zwar nicht direkt zur Familie Scerpella, doch wir geniessen einen sehr engen Kontakt.» Für Plozza bietet diese Form der Zusammenarbeit viele Vorteile. «Ehrlichkeit und Offenheit führen letztlich zu besseren Lösungen», ist er überzeugt.
«Manchmal spreche ich mehr mit OPO Oeschger als mit meiner Frau»
«Es ist eine enge Partnerschaft auf Augenhöhe», bestätigt Scerpella. Gerade tags zuvor sei man mal wieder vor einer kniffligen Herausforderung gestanden und habe gemeinsam intensiv nach einer Lösung suchen müssen. «Da habe ich etwa vier Mal mit einem Spezialisten von OPO Oeschger telefoniert. Ich sprach an diesem Tag mehr mit ihm als mit meiner Frau», meint er lachend.
Intensive Partnerschaften wie diese sind nur möglich, weil OPO Oeschger in der ganzen Schweiz aktiv ist und in allen Sprachregionen über Vertretungen verfügt. «Wir sind überall schnell vor Ort», sagt Plozza. «Wenn uns der Kunde braucht, können wir jederzeit bei ihm in der Werkstatt vorbeikommen.»
Spitzentechnologie für die Nonnen
Egal ob beim Bau von Fenstern, Türen oder Möbeln – bei der Scerpella SA trifft traditionelles Schreinerhandwerk auf innovative Spitzentechnologie. «Beim Innenausbau muss heutzutage alles verdeckt sein», sagt der gelernte Schreiner Scerpella. «Man darf nichts von der Technik sehen, aber es muss natürlich trotzdem alles reibungslos funktionieren», so der Anspruch vieler Kunden. Möbel müssen alle über eine unsichtbare Soft-Close-Dämpfungstechnik verfügen, die Türen und Schubladen abbremst und anschliessend selbsttätig zuzieht. Früher, da habe man Beschläge noch sehen dürfen. Diese seien vielfach entsprechend kunstvoll geschmiedet gewesen. Heute geht der Trend in eine andere Richtung: «Innenarchitekten wollen von den Beschlägen und der Technologie möglichst gar nichts sehen», sagt er.
Als gutes Beispiel nennt Scerpella den Innenausbau eines Nonnenklosters in Muralto – einen Auftrag, den die Schreinerei im vergangenen Jahr übernehmen durfte. 20 Zimmer, zwei Küchen und ein Korridor sollten mit Schränken, Nischen und Schiebetüren ausgestattet werden, die allesamt über eine stilvolle LED-Beleuchtung verfügen mussten. Klar, dass hier die Dimmbarkeit nicht nur hinsichtlich der Helligkeit, sondern auch in puncto Farbtemperatur gewährleistet sein musste. Am helllichten Tag sollte von der Technik und den Lampen aber nichts zu sehen sein. Die Bescheidenheit der Ordensschwestern sollte sich im schlichten Innenausbau widerspiegeln, Abstriche bei Komfort und Technologie sollten gleichwohl keine gemacht werden. Bei diesem aufwändigen Projekt stand ihnen Andreas Schwarz, Fachexperte Licht bei OPO Oeschger, mit erhellenden Ratschlägen von Anfang an beratend zur Seite.
Nicht nur bei der Beleuchtung, auch bei Beschlägen gibt es rasante Produktentwicklungen. «Alles wird immer besser und komplizierter», sagt Scerpella, «und OPO ist immer à jour, was die neusten Technologien anbelangt. Sie wissen Bescheid, wenn etwas Neues auf den Markt kommt und haben entsprechend immer die aktuellsten Produkte im Angebot.»
«Heute bestellen, gestern liefern»
Das umfassende Sortiment von OPO Oeschger sei ein entscheidender Vorteil für die Schreinerei Scerpella. «Kleine Standardartikel haben wir bei uns in Giubiasco an Lager, spezielle Teile, die wir vielleicht nur einmal alle zehn Jahre brauchen, bestellen wir über OPO-Net, den Online-Shop von OPO Oeschger», sagt er. Das Klotener Unternehmen verfügt über ein grosses Lager und kann von heute auf morgen liefern – bei hoher Dringlichkeit Artikel sogar über Nacht mittels «Innight-Service» noch vor Arbeitsbeginn am Einsatzort deponieren. Ein Service, auf den die Schreinerei auch schon zurückgegriffen hat. Denn «das Motto vieler unserer Kunden lautet ‹ Heute bestellen, gestern liefern›», meint er. Da brauche man einen Partner wie OPO Oeschger, auf dessen Logistik Verlass sei.
Als grösste Herausforderung für die Zukunft betrachtet Scerpella, dass man das hohe Qualitätsniveau behalten könne. «Wir sind aktuell in der glücklichen Lage, dass wir unsere Kunden aussuchen können», sagt Scerpella. Dies vor allem deshalb, weil sich das Unternehmen auf hochwertige Spezial- und Massanfertigungen konzentriert. Entsprechend arbeite man nur mit Partnern zusammen, die ihrerseits ebenfalls auf höchste Qualität setzten.
Konkurrenz ist aus hartem Holz geschnitzt
Aber natürlich herrsche auch ein gewisser Wettbewerb in der Region. Und die Konkurrenz im Tessin, aber vor allem auch aus Italien, sei aus hartem Holz geschnitzt. «Im Tessin gibt es viele Pseudo-Schreiner», sagt Scerpella, «die kaufen Fertigprodukte im Ausland ein.» Sein Betrieb hingegen produziere praktisch alles selbst.
Bei der Konkurrenz aus dem nahen Ausland sieht der Schreinermeister einen entscheidenden Unterschied zur Deutschschweiz. «Die Löhne in Deutschland und Österreich sind höher als diejenigen in unserem südlichen Nachbarland», entsprechend stärker wirke sich der Preisdruck aus dem Ausland auf die italienischsprachige Schweiz aus.
Eigentlich hätte das Jahr 2020 für die Scerpella SA im Zeichen ihres 75-jährigen Jubiläums stehen sollen. Doch die Feier fiel aufgrund der Coronapandemie ins Wasser. «Wir werden das im nächsten Mai anlässlich des Tags der offenen Tür des Verbands Schweizerischer Schreinermeister und Möbelfabrikanten (VSSM) nachholen», meint Scerpella. Bleibt zu hoffen, dass sich die Lage im kommenden Jahr entspannt und die Tessiner Holzfachwerker endlich doch noch auf ihre Erfolge anstossen dürfen.
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