Luca Perazzelli hat 2010 den Familienbetrieb von seinem Vater übernommen und ihn seither zum KMU mit 22 Mitarbeitenden ausgebaut. Sein Erfolgsrezept: Flexibilität, Ideen, Leidenschaft – und ein Lieferant, der diese Werte teilt.

«Wir mögen das Ungewöhnliche!», sagt Luca Perazzelli, während er durch den 2019 fertiggestellten Neubau an der Freihofstrasse in Landquart führt. Ungewöhnlich ist darin einiges, doch als Erstes fällt das Treppengeländer auf, das im Eingangsbereich dem Aufgang zum ersten Stock eine solide und gleichzeitig filigran wirkende Struktur gibt. «Normales Geländer kann jeder. Wir heben uns gerne ab.»

​Vom Schlosser zum Entdecker neuer Tätigkeitsfelder

Spezialanfertigungen entstehen hier oft, doch nicht nur. Firmengründer Fernando Perazzelli, der die Firma ab 1979 als Schmied und Schlosser in einer Scheune «eher als Hobby» betrieb, führte viele traditionelle Aufträge aus, wie geschmiedete Grabkreuze, Fenstergitter oder Gartentore. Eher zufällig wurde er mit Aufträgen aus öffentlicher Hand wie beispielsweise Fahrzeugrückhaltesystemen, Leitplanken oder Wildschutzzäunen betraut. Mit der Zeit zählten auch Überdachungen, Verglasungen, Türen und Tore zum Alltagsgeschäft und wurden von der Planung bis zur Montage ausgeführt. Als Sohn Luca Perazzelli 2003 in die Firma eintrat, war diese schon zweimal umgezogen, weil der Platz stetig knapper wurde. Seit 2010, dem Zeitpunkt seiner Übernahme der Geschäftsleitung, wuchs sie auf 22 Mitarbeitende an. Obwohl ins Metallbaugewerbe hineingeboren, begegnete ihm der Junior zuerst mit gemischten Gefühlen: «Ich war oft in der Werkstatt. Zwar verdiente ich da mein Taschengeld, aber es war eher Zwang als Freude.» Dass er dennoch in die Fussstapfen des Vaters trat, verdankte er einer Broschüre beim Berufsberater, bei deren Lektüre er erkannte: «Als Metallbauer hast du am Ende des Tages ein Produkt, das du mit eigener Hand erschaffen hat. Oder du fährst durch die Landschaft und kannst noch zwanzig Jahre danach sagen: Das haben wir gemacht.»

Ohne das Team geht gar nichts

Dass Luca Perazzelli heute eher das Ungewöhnliche reizt, hängt nicht nur mit seinem Flair fürs Aussergewöhnliche zusammen, sondern auch mit dem deutlich spürbaren Preisdruck in der Branche. Bei den Fahrzeugrückhaltesystemen etwa erhalte der günstigste Anbieter den Auftrag und jede einzelne Schraube werde gezählt und kalkuliert. Da lohne es sich, neue Absatzmöglichkeiten zu erschliessen, wie beispielsweise Feuerschalen mit Fondueaufsatz, Metall-Designelemente für den Garten oder Balkon- und Terrassengeländer in Holzoptik. Letztere wurden im Pandemiejahr 2020, als die Ferien in der Schweiz verbracht wurden, stark nachgefragt. «Das Aluminiumgeländer sieht täuschend echt aus und benötigt im Gegensatz zu Holz nicht viel Pflege.» Ein weiteres Tätigkeitsfeld sind Dienstleistungen für Liftbauer, die in der Region arbeiten. Wie so oft im Bau sei gerade hier Flexibilität gefordert. Sie aber stelle alle Beteiligten vor Herausforderungen, erklärt Luca Perazzelli: «Am Montag wird bestellt, am Donnerstag muss geliefert werden.» Sein Team sei darauf eingestellt, kurzfristig umzudisponieren und Kundenwünsche auch einmal sofort zu erfüllen. «Teamwork ist bei uns immens wichtig.» Und da im Metallbau wie auch in anderen Handwerksbereichen die Fachkräfte fehlten, lege die Firma Perazzelli grossen Wert auf eine familiäre Firmenkultur. Entsprechend sorgfältig wurde der Neubau im Landquarter Industriegebiet geplant. Die hohe, helle Werkstatt bietet angenehme, umsichtig eingerichtete Arbeitsplätze. Der Aufenthaltsraum wurde so grosszügig konzipiert, dass er nicht nur Kundenschulungen oder -events beherbergen kann, sondern dem ganzen Team Platz bietet: «Sie sollen am Abend auch mal zusammensitzen und den Feierabend geniessen können.»

Heute bestellt – morgen kommissioniert geliefert

Punkto Flexibilität müsse natürlich auch ein Lieferant wie OPO Oeschger mitziehen, bestätigt Luca Perazzelli. An seinem Kundenberater Robin Frischknecht schätzt er neben dessen Fachkompetenz vor allem die Fähigkeit, ebenso rasch und bereitwillig auf Unvorhergesehenes zu reagieren wie sein Team. Dabei gehe es um sehr viel mehr als bloss Bestellungen entgegenzunehmen und auszuführen. «Bestellungen machen wir ohnehin kaum je während des Tages – da ist der Arbeitsalltag einfach zu hektisch. Frühmorgens oder nach Feierabend ist die beste Zeit für Bestellungen. Im Online-Shop von OPO Oeschger kann ich alles eintragen und bin meine Sorgen los. Alles wird zuverlässig am nächsten oder übernächsten Tag geliefert.» Der Online-Shop punkte seiner Meinung nach durch die Möglichkeit, die firmeneigene Auftragsnummer einzugeben, die dann auch auf dem Etikett so geliefert werde. Ausserdem könnten die einzelnen Aufträge kommissioniert und mit je einem eigenen Lieferschein pro Kommission bestellt werden, was den Metallbauern viel Arbeit abnehme und für Ordnung im Lager sorge. «Gerade wenn eine Firma wächst wie unsere, ist das eine grosse Erleichterung. Bei drei Mann und wenigen Aufträgen ist es nicht so schwer, die Übersicht zu behalten – aber wir sind heute siebenmal so gross. Da kommt einiges zusammen!»

Hilfsbereitschaft ist ein echter Mehrwert

«Aber den wirklichen Wert des Lieferanten erkennen wir an etwas anderem», führt Luca Perazzelli aus. Weil Robin Frischknecht selber ursprünglich Metallbauer gelernt hat, kennt er die Arbeitsabläufe in der Werkstatt und bei der Montage ganz genau. Er weiss, wovon sein Kunde spricht. Seit seinem Eintritt in die Firma OPO Oeschger vor eineinhalb Jahren ist der Umsatz des Landquarter Kunden stark gewachsen. Dies sei zwar auch dem eigenen Wachstum zu verdanken, doch mindestens ebenso stark der Hilfsbereitschaft des jungen Aussendienstmitarbeitenden, betont Firmenchef Perazzelli. «Letztlich könnten wir die Beschläge bei anderen Lieferanten zum selben Preis bestellen. Doch die Art und Weise, wie die Dienstleistung erbracht wird, gibt für uns den Ausschlag.» Dazu zählt auch, dass Frischknecht seinen Kunden regelmässig besucht, um zu spüren, wo bei ihm der Schuh drückt. Oder eher: in welche neuen Tätigkeitsfelder es den umtriebigen Patron zieht.

Ein massgefertigtes Möbel für das «grosse grüne Ei»

Das jüngste Beispiel dafür ist das Projekt «Outdoorküche für The Big Green Egg». Ein Bekannter wünschte sich von Luca Perazzelli ein passendes Möbel aus Metall für den beliebten Keramikgrill, worauf dieser mit seiner hauseigenen Konstrukteurin zu planen begann. Dann rief er Robin Frischknecht an und fragte ihn, welche Beschläge und Schubladenauszüge einen 30 Kilogramm schweren Grill unterstützen und dabei noch höchsten Qualitätsansprüchen genügen könnten. «Robin denkt in Lösungen – selbst wenn im ersten Moment vielleicht noch gar keine Lösung in Sicht ist. Er sagt nie: ‹Haben wir nicht›, sondern höchstens: ‹Haben wir im Moment nicht, aber …› Und dann denkt er über eine Lösung nach und liefert sie», erzählt Luca Perazzelli. Für die trendigen grünen Grill-Eier konnten inzwischen bereits dreissig hochwertige Outdoor-Grillmöbel und drei Outdoor-Küchen ausgeliefert und eine Kooperation mit dem Schweizer Vertreiber des «Big Green Egg» etabliert werden. Die letzte Massanfertigung für den hochwertigen grünen Grill steht in der Werkstatt kurz vor ihrer Fertigstellung: eine massive Konstruktion in schwarzem, pulverbeschichtetem Edelstahl mit Schubladenfronten in hellem Holz. «Unser Kunde hat dieses wahrlich nicht billige Möbel allein aufgrund unserer Visualisierung seiner Ideen bestellt», freut sich Perazzelli und streicht anerkennend über die robuste Arbeitsplatte. Sie zeigt deutliche Holzmaserungen. «Rau und natürlich, nicht künstlich und poliert – genau wie wir», sagt er mit einem Augenzwinkern.

Die Metallbau Perazzelli AG ist ein regional verankertes Familienunternehmen in zweiter Generation mit Sitz in Landquart (Graubünden). Was 1979 in einer Scheune begann, wuchs über die Jahrzehnte zum kleinen und renommierten KMU heran. Metallbau Perazzelli bietet von der Planung bis zur fachgerechten Montage alles aus einer Hand. Geprägt ist das Team von der Leidenschaft für den Metallbau und dem Bestreben, die für Kunden bestmöglichen Lösungen zu erarbeiten. www.perazzelli.ch